Liebe SO!APART Insightler,
der Aufschwung ist spürbar und messbar – das sagte diese Woche die CBRE beim Hogan Lovells Hotel Day in Berlin. Und alle hörten das verständlicherweise gern. Aber mal ehrlich, wieviel reden wir uns da gerade auch gut zu? Im Hotelmarkt geht im Hinblick auf Transaktionen immer noch kaum bis nichts, die Pipeline sinkt eher weiter als dass sie sich erholt, auch in unserem Segment. Und die neue, zumindest verbal ausgesprochene Real-Estate-Liebe zur Assetklasse Hotel liegt vor allem in der Abkehr vom Office-Segment begründet.
Unser Land hinkt als „Niedrigratenland“ den europäischen Nachbarn immer noch hinterher, das war ein klarer Tenor vieler Teilnehmer. Unser Leisure-Markt wächst nicht, internationale Gäste fehlen immer noch. Und: Investoren haben zwar genug Geld, und die Margen steigen wieder, aber deutsches Geld ist zu teuer.
Trotzdem – was war das wieder ein großes, munteres Klassentreffen der Hotellerie in Berlin! Marc P. Werner, der als Rechtsanwalt auch immer auf unserer SO!APART mit dabei ist, versammelte einmal mehr rund 200 Hotelprofis auf seinem mittlerweile 16. Hogan Lovells Hotel Day. Und – dies als großes persönliches Highlight: Er gab unserem Segment diesmal sogar 90 Minuten lang die große Hotelbühne!
Ich konnte hier starke Zahlen und die große, neue Konzeptlust im Segment präsentieren. Vor allem aber konnten Marc und ich etliche Serviced-Apartment-Akteure in einer Fish-Bowl-Diskussion auf die Bühne holen. Ob Stayery, Brera, Staycity, Adagio, Adina oder IHG – sie alle sprachen über ihre weiteren Pläne im Segment. Ob Union Investment, Commerz Real oder die BayernLB – sie brachen einmal mehr eine Lanze für die attraktiven Investmentmöglichkeiten bei uns. Toll!!
Mir war es gegenüber den Hoteliers wichtig zu betonen, dass unser Serviced-Apartment-Markt nicht nur aus Numa und Limehome besteht, zumal beide noch einmal in Berlin erklärten, dass sie im Einzelfall auch nur Zimmer in Objekten anbieten würden, wenn es dem Wachstum dient. „Wir glauben an keine starren Definitionen“, hieß es von Numa.
Und ja: Es äußerten sich natürlich in den zwei Tagen auch wieder die Bedenkenträger. Es gebe „wenig Vergleichswerte“ für das Serviced-Apartment-Segment, hieß es, und zu „viele Konzepte“, die den Überblick und das Verständnis erschweren. Der Sektor sei „noch nicht etabliert genug“.
Ich sah letztlich leider wieder viel Unwissenheit samt einhergehender Zurückhaltung.
Und wir dürfen uns natürlich nichts vormachen: Die Message, wie sehr das Segment inzwischen auch Shortstay kann und macht, ist auch eine Kampfansage für viele in der klassischen Hotellerie.
Besten Dank in jedem Fall, Marc, für die tollen zwei Tage!
Herzliche Grüße,
Anett Gregorius