Liebe SO!APART Insightler,
da sind wir nun mitten im Sommer. Manche schon im Urlaub und wieder zurück. Andere, wie ich, kurz davor. Wenn ich ein Zwischenfazit über das erste halbe Jahr ziehe, ist das Geschäftsklima im Serviced-Apartment-Segment klar wechselhaft geblieben. Die Buchungslage zeigte sich schwankend bis leicht rückgängig, dies bei leicht erhöhten Preisen, ganz nach der Einschätzung wie sie Ralf Krause, Geschäftsführer der Adapt Apartments, in einem Gespräch mit mir formuliert hat: „Die Performance der Häuser liegt zwischen unanständig gut und Sorgenkind.“
Und der neue Mix aus Long- und Shortstay? Er hat so einiges durcheinander gebracht und das Mindset von manchen gestandenen Longstay-Anbietern geändert, wie wir vor ein paar Wochen im SO!APART-insight-Interview mit Ralph Stock von Ipartment lesen konnten. Der Shortstay verändert die Betriebsmodelle – und viele Anbieter finden den Weg richtig. Hybride Wege haben sich im Segment zum neuen Schwarz entwickelt, das konnten wir auch bei unserer SO!APART Summer insight vor zwei Wochen feststellen. Denn wenn schon im Development-Bereich kaum etwas geht, dann aber im Weiterdenken der Konzepte! Gut so, sage ich, aber jeder sollte sich seiner USPs bewusst und treu bleiben!
Der Development-Bereich – er soll wieder zaghafte Bewegungen zeigen, das haben wir erst letzte Woche mit Blick auf die Transaktionsberichte lesen können. Aber um ehrlich zu sein, zeigen die Pipeline-Zahlen dies für mich nicht. Sie werden sehr einseitig von den digitalen Betreibern mit ihren vielen Erfolgsmeldungen und der ein oder anderen Übernahme angeheizt. Zugleich sehen wir überall erhebliche Verzögerungen bei Fertigstellungen und Eröffnungen. Wenn etwas das Development antreibt, dann sind es Konversionen, Konsolidierungsbewegungen und die Suche nach Kapital hinter den Kulissen, auch wenn es weiterhin an Opportunitäten fehlt.
Und natürlich das Thema ESG: Wie unsere Studie gerade wenig überraschend gezeigt hat, messen über 90 Prozent der Investoren im Serviced-Apartment-Segment der Nachhaltigkeit eine signifikante Bedeutung bei – nachhaltige Investitionen sind damit zum Mainstream auch in unserer Welt geworden. Und natürlich erwarten die meisten Investoren eine höhere bis gleichbleibende Rendite bei nachhaltigen Immobilieninvestments im Segment. Wenn da nun noch die Opportunitäten wären, wie gesagt.
Alles bleibt also das Fahren auf Sicht? Absolut! Etwas anderes kann man im Moment auch gar nicht empfehlen.
Genießen Sie den Sommer und fahren Sie vor allem gut auf Sicht!
Herzliche Grüße,
Anett Gregorius