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Nach einer Studio-Ausgabe 2019 und einer kleineren SO!APART 2021 kehrt die 10. SO!APART nun im November in voller Größe und Power nach Leipzig zurück. Ein Gespräch mit der Initiatorin und Apartmentservice-Inhaberin Anett Gregorius und der neuen verantwortlichen Event-Managerin Josephin Brand über Fishbowls, Feste und Orakel.
Anett Gregorius (AG): In erster Linie freue ich mich auf ein hoffentlich unbeschwertes Zusammensein mit all unseren Freunden und Partnern der SO!APART. Die Politik schwört uns auf einen harten Herbst ein, und die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass Präsenzveranstaltungen nicht mehr selbstverständlich sind. Wir haben dadurch aber auch deutlich gemerkt, wie wichtig der persönliche Austausch ist, das Kennenlernen neuer Kontakte, die ehrliche Reflexion, das Teilen von Erfahrungen im vertrauten Miteinander. Insofern hoffe ich, dass der Herbst keine bösen Überraschungen bringt, dass wir endlich lernen, mit Covid-19 zu leben und das Thema in unser Miteinander zu integrieren. Gerade aus Veranstaltersicht ist diese Unsicherheit im Rahmen der Vorbereitungen extrem schwierig.Ich wünsche mir 2022 ein volles Haus. Das Segment hat so einen Aufwind bekommen, hat sich etabliert wie nie zuvor und viele neue Player aufs Parkett gebracht. Ich möchte sie alle auf der SO!APART 2022 sehen: die Renommierten, die jungen Wilden und die New Kids. Und das gilt für alle Bereiche unseres Segments: Betrieb, Entwicklung und Investment. Ich freue mich auf einen furiosen Rückblick unserer schönsten SO!APART-Momente in zehn Jahren.
Josephin Brand (JB): Ich bin wahnsinnig gespannt und freue mich, die Branche und Akteure kennenzulernen und den Austausch mitzuerleben. Wohin geht die Reise? Wie entwickeln wir uns? Welche neuen Zielgruppen werden für das Segment relevant werden? Wie gehen wir mit den steigenden Kosten um? Ich erhoffe mir, einen noch stärkeren Zusammenschluss aller Akteure, um den Begriff Serviced Apartments in Deutschland noch besser in Politik und Verwaltung zu verankern.
AG: Weil Corona gezeigt hat, wie richtig wir im Segment liegen und dabei so heterogen im Angebot geblieben sind. Weil die allgemeinen Finanzierungs-, Bau- und Operations-Bedingungen trotzdem schwieriger geworden sind. Weil das Serviced-Apartment-Segment ein Teil der Hotellerie ist, die sich inmitten eines grundsätzlichen Wandels befindet. Und weil wir zusammen das Segment auf noch erfolgreichere Beine stellen wollen. Wir wollen uns sortieren und möglichere weitere Wege und Strategien diskutieren - in aller positiven Selbstreflexion.
AG: Der erste Kongresstag startet gleich in Form einer erstmals dynamisch wechselnden großen Runde. In Fishbowl-Form werden wir alle großen Themen diskutieren und in bester Segment-Tradition das ehrliche Miteinander statt das Marketing suchen. Marc P. Werner wird uns in diesem Jahr aufzeigen, wie bestehende Verträge bei allen dramatischen Kostensteigerungen überhaupt noch erfüllbar sind. Hannibal DuMont Schütte von Stayery und Henrik von Bothmer von Union Investment werden aus Betreiber- wie Investorensicht diskutieren, ob der Hype im Segment im Widerspruch zu nachhaltigen Pachtverträgen steht. Ich denke, dass gerade bei diesem Thema die Erfahrungen aller in den letzten Monaten von vielen emotionalen Aufs und Abs geprägt waren. In weiteren Panel-Diskussionen wird es um alternative Investment-Trends gehen, um das Thema "Studenten-Apartments vs. Serviced Apartments", und Dimitri Chandogin von Numa wird in kleiner Runde in den Erfahrungsaustausch als groß gewordener New Kid gehen. Seit 2019 erstmals werden wir auch wieder ein Meet'N'Match veranstalten. Und neben nationalen und internationalen Marktentwicklungen und -rollouts, u.a. vorgestellt von Josef Vollmayr von Limehome, erhalten auch in diesem Jahr wieder spannende New Kids ihre Pitch-Bühne, darunter The Place aus Herzogenaurach und Fridays.
JB: Was wir am ersten Tag bereits diskutieren, rücken wir am 17. November noch einmal in den großen Fokus: die Themen Nachhaltigkeit, Adaptionsfähigkeit und Digitalisierung mit Metaverse-Perspektiven. Dabei stellen verschiedene Betreiber auch ihre tiefergehenden ESG-Strategien vor. Zudem diskutieren wir den Status Quo von Coliving, hybriden Konzepten und die Lukrativität dieser Co-Trends. Und wie auch in den letzten beiden Jahren, führen wir aktuell und noch einmal in den nächsten Wochen Stimmungsbarometer-Umfragen durch. Wir laden hier unbedingt zur Teilnahme ein.
AG: Mal abgesehen davon, dass jedes Jahr wunderbare Gespräche, neue Kontakte und viel Wissenstransfer gebracht hat, macht mich besonders stolz wie viele messbare Erfolge auf der SO!APART entstanden sind. Hier sind schon viele Handschläge für neue Projekte, Objekte und Unternehmen erfolgt. Hier trifft man sich auf verbindlicher Augenhöhe und will miteinander Business machen. Aber auch viele emotionale Gänsehautmomente bei der Award-Verleihung bleiben fest in meiner Erinnerung: völlige Überraschung, Rührung, Freudentränen und ein echter Schweizer Jodler…
JB: Zunächst sind die verschiedenen Definitionen, was Serviced Apartments sind oder nicht sind, herausfordernd, ebenso die Unterscheidung zwischen gewerblich und wohnwirtschaftlich, Aparthotel und Serviced Apartmenthaus. Zugleich ist der Markt so vielfältig und mit bereits so vielen spannenden Marken am Wirken. Ob Familie, Geschäftsreisender oder Student/Azubi - scheinbar jede Zielgruppe findet hier mittlerweile Übernachtungsmöglichkeiten. Was ich mich frage: Ist für jede Zielgruppe das Angebot bereits adäquat genug? Wie gut funktioniert Coliving heute schon bei uns? Und wie weit kann und muss Nachhaltigkeit speziell in diesem Segment gelebt werden?
AG: Sie kehren zu der Größe zurück, wie wir sie 2019 das letzte Mal gefeiert haben - und noch mehr. Erstmals vergeben wir auch einen Preis für wohnwirtschaftliche Konzepte. Außerdem ehren wir wieder die besten nachhaltigen Konzepte im Segment und wollen diese auch intensiv vorstellen. Viele Award-Preisträger der letzten zehn Jahre kommen zusammen und feiern miteinander.
JB: Und nicht zu vergessen das Nest des Flamingos - ein absolut spannendes Pitch-Format, das bereits heutigen Branchen-Industrie-Größen wie WeWash oder Apaleo die erste Bühne gab. Die Flamingos werden eines der Höhepunkte am Kongressende bilden.
JB: Eine Idee liegt schon in meinem Schubfach, aber ich möchte nicht zu viel verraten. Ich finde den Austausch, das Miteinander und das gemeinsame Erarbeiten bei Events immer am wichtigsten.
AG: Ich bin mir sicher, dass wir hier stärker denn je im Segment zusammen kommen werden. Mit einer noch größeren Marktrelevanz, einer noch größeren Vielfalt, einem vielleicht wieder weiter gewandelten Serviced-Apartment-Konzept – und dies in einem vielleicht noch größeren und volleren Haus, ohne einander fremd geworden zu sein. Im Gegenteil.