Liebe SO!APART Insightler,
8 Prozent mehr Übernachtungen im letzten Jahr im Vergleich zu 2022 – was für erholungsstarke Zahlen, die wir diese Woche im ZIA-Frühjahrsgutachten lesen konnten. In der Tagesschau landete die Analyse aber wegen der eklatanten Wohnungsbaumisere trotz Wohnraummangel …. Höhenflüge, Abstürze, Krisendilemma – unsere Zeiten bleiben wild, und sie bleiben widersprüchlich.
Das habe ich am Mittwoch auch in Wiesbaden bei der HypZert-Tagung erlebt. Die Fachgruppe Wohnen hatte mich hier eingeladen, um über unser Segment als nichtwohnwirtschaftliches Produkt und in Abgrenzung zum Wohnen zu sprechen – der ein oder andere fragte sich, warum ich nicht bei der Fachgruppe Hotel auf der Bühne stand und ob ich die Seite gewechselt hätte. Aber hallo - mitnichten natürlich! Erst recht nicht, nachdem zuletzt Bürgermeisterbüros wie in Berlin-Mitte Mitteilungen über „Grundsatzurteile“ zu Wohnraumzweckentfremdungsthemen „im Kampf um Wohnraum“ herausgeben und dabei gern auch von den eigenen Wohnungspolitik-Verfehlungen ablenken. Oder nachdem die Alarmpresse in Düsseldorf über den „Miet-Wahnsinn“ in Apartments schreibt, während die Kommune angeblich nicht mehr erklären kann, warum sie einst die Genehmigung erteilt hat.
So unbedingt gewerblich wir unterwegs sind, unsere Graubereiche sind noch zu groß und die Behördengenehmigungen noch zu willkürlich, als das wir vor Wohnraumzweckentfremdungs- und Mietwucherthemen safe sind. Mit Respekt vor der schwierigen Rechtslage kann ich hier an jeden nur appellieren, ausschließlich mit klaren gewerblichen Genehmigungen Häuser zu betreiben. Dafür müssen die Betriebsbeschreibungen unmissverständlich sein. Alles andere führt zu solchen Themen und schadet unserem Segment.
Zugleich zeigt sich, dass die große Klammer „Temporäres Wohnen“ nicht unsere sein kann, und wir dringend an abgrenzenden Begrifflichkeiten weiterarbeiten müssen. Eine Gruppe hat sich zur Überarbeitung der bisherigen "Charta des Temporären Wohnens" bereits gefunden. Ich berichte bald über erste Ergebnisse.
Herzliche Grüße,
Anett Gregorius
Sind Sie auf der ITB? Wollen wir uns treffen? Melden Sie sich gerne!
