Liebe SO!APART Insightler,
die Tage im Jahr 2023 sind gezählt, und sehr oft habe ich zuletzt ein „endlich“ gehört. „Noch so ein Jahr brauche ich nicht mehr.“ Mir geht es in Teilen auch so, denn gefühlt war alles mit so viel mehr Schlaufen versehen gewesen. Nichts ging mehr einfach durch. Und im Development wäre man über ein irgendwie Durchkommen schon froh gewesen.
Der Blick auf unsere SO!APART insight-Schlagzeilen ist entsprechend ein wilder. Zwischen „Wachsen als Schwerstarbeit“ und die „ADR knackt 100-Euro-Marke“ oder „Zwischen großen Pipelines und totem Development“. Die Entwicklerpleiten wurden zum traurigen Sommerthema und beherrschen auch viele Gespräche in diesem Winter. Ich erlebe hier sehr nachdenkliche, besorgte Entwickler, die klar benennen, wie lange ihre Reserven für das Überleben noch reichen.
Zugleich das vielzitierte Betreiberglück, der Shortstay-Boom, der Aufbruch neuer hybrider Marken in diesem Jahr, die Ausrufe-Wachstumsstrategien über Konversionen. Ob MM:NT, Connect, The Jaeder House – das Jahr hat viele neue spannende Marken gebracht, die die Innovationskraft in unserer Welt befeuern. Und das ein oder andere Mal soll unser Segment auch zur eierlegenden Wollmilchsau mit F&B & Co. werden. Aber was hier konzeptionell aufgeht, wird sich ohnehin in diesen dynamischen Zeiten zeigen. Gerade hieß es ja auch „Numa schluckt Yays“ oder Anfang des Jahres auch „Habyt fusioniert mit Common“ – Schlagzeilen, die wir in allen Konstellationen sicher noch häufiger hören werden und normale Prozesse in einem noch so jungen Nischensegment wie unserem sind. Aber überrascht bin ich trotzdem, welche Marken verschwinden. Da hatte ich für mich ganz andere potenzielle Namen im Kopf ...
Und das Thema Geld: „The Social Hub erhält 566 Millionen" oder neues Geld für Numa – in das Segment fließen trotz allem weiter Investitionen.
Zugleich holt uns immer wieder das Regulierungsthema ein: „Bundesrat will möbliertes & Temporäres Wohnen regulieren“ – aber diesmal könnte im besten Sinne auch Bewegung in die Dauerdiskussion hineinkommen und wir mehr Rechtssicherheit und damit freiere Bahn erhalten. Lassen Sie uns hier unbedingt in der Task Force noch aktiver werden. Auch Verbände wie der IHA oder der ZIA stärken mehr denn je unseren Rücken.
Und dann war das Jahr für mich auch eines mit Abschiedsmomenten. Einzelne First Mover wie Marlies Head vom Madison Hotel oder Matthias Rincón von Ipartment übergeben den Stab. Das Segment verliert prägende Gesichter, aber zum Glück nie ganz!
Und 2024? „Survive until 25“? Wer weiß das schon? Es kommt ohnehin anders und vieles dazwischen! Lassen Sie uns bis dahin einfach Weihnachten mit unseren Lieben genießen und entspannt ins neue Jahr kommen. Ich wünsche Ihnen nach einem für alle herausfordernden Jahr nun eine wunderbare Auszeit und melde mich dann Mitte Januar zurück.
Herzliche Grüße,
Anett Gregorius