Benjamin, Du entwickelst Interior-Konzepte schon immer hauptsächlich für den Longstay-Bereich von Serviced Apartments bzw. im wohnwirtschaftlichen Bereich statt für kürzere Aufenthalte. Blickst Du auf die aktuellen Shortstay-Themen im Segment etwas verwundert?
Nein, wie Anett Gregorius immer betont, sind Short- und Longstay-Aufenthalte unterschiedliche Konzepte, die unterschiedlich realisiert werden müssen, und darauf setzen wir. Wenn unsere mehr Longstay-fokussierten Kunden aber heute mehr Zusatzumsätze im Shortstay machen wollen, unterstützen wir sie ab der Konzeptionsphase, damit sie sich breiter aufstellen können. Mit den entwickelten Longstay-Konzepten können die Kunden sehr gut Potenziale im Shortstay nutzen, aber andersherum ist es schwieriger, da die Apartmentkonzepte für Shortstay auf anderen Parametern aufbauen.
Wir glauben, dass es künftig ein Erfolgsgarant sein wird, wenn Betreiber nicht auf eine Nische fokussiert, sondern breiter aufgestellt sind. Unser Kunde Black F z. B. mit knapp 200 Apartments in Freiburg bietet in seinem zweiten Haus einen höheren Anteil an Short- und Midstays als im ersten, weil durch die räumliche Nähe und die automatischen Check-in-Prozesse die schlanken Strukturen beibehalten werden können. In Berlin haben wir ein Studierendenkonzept realisiert, in das auch viele Pendler und Young Professionals gezogen sind, was während der Pandemie half. Wichtig ist es, dass die Häuser künftig noch krisenfester und wandelbarer konzipiert und realisiert werden, sei es durch die Digitalisierung, sei es durch das Produkt an sich. Und wenn Shortstay angeboten wird, dann muss der Gast auch in aller Qualität die Erfahrung einer Hotelalternative machen.